Arbeitgeber sollten Ihre Mitarbeiter darüber informieren, was geschieht, wenn Sie vom Urlaub aus einem Risikogebiet zurückkehren. Am besten wäre ein Hinweis auf der eigen Homepage und/oder ein Mitarbeiterrundmail. Das Hinweisblatt für den Arbeitgeber könnte inhaltlich so aussehen:

 

Informationen für Arbeitnehmer bei der Rückkehr aus einem Risikogebiet

In Zeiten einer Pandemie ist es wichtig, dass wir alle aufeinander achten. Die Gesundheit spielt daher auch am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Um Infektionen in der Firma vermeiden, sollte man sich an gewisse Regeln halten. Im Folgenden wird ein Überblick über wichtigsten Informationen und Hinweise für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gegeben.

  

A.      Zulässigkeit der Nachfrage des Arbeitgebers nach dem Urlaubsort

Bei Reisen des Arbeitnehmers ins Ausland hat der Arbeitgeber ein Recht den Urlaubsort zu erfahren. Dieses Recht erwächst aus seiner Fürsorgepflicht nach § 618 Abs. 1 BGB. Der Arbeitgeber hat die Pflicht, während der Corona-Pandemie alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um eine Infektion am Arbeitsplatz zu verhindern. Dieser Pflicht kann er nur nachkommen, wenn er Informationen über Auslandsreisen seiner Arbeitnehmer ins Ausland einholen kann.

 

B.      Durchführung von Corona-Tests

Das RKI (Robert-Koch-Institut) führt eine Liste von Ländern, welche als Risikogebiet eingestuft sind. Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert und ist nicht abschließend. Auf Anordnung der Bundesrepublik sind bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten spätestens bei der Einreise nach Deutschland Corona-Tests durchzuführen.

Erfolgen die Tests innerhalb von 72 Stunden nach der Einreise, sind sie sowohl für Einreisende aus Risikogebieten, sowie aus Nicht-Risikogebieten kostenlos. Es werden auch die Kosten für einen Wiederholungstest übernommen.

Bestehen Anhaltspunkte dafür, dass sich ein Arbeitnehmer mit dem Corona-Virus infiziert haben könnte (etwa bei der Reise in ein Risikogebiet und entsprechenden Symptomen), kann der Arbeitgeber die Durchführung eines Corona-Schnelltest anordnen. Dieses Recht erwächst aus der Pflicht des Arbeitgebers, seine übrigen Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu schützen. 

Der Arbeitgeber behält sich das Recht vor, keine spezielle Aufstellung von Ländern zu machen, sondern jeweils Tests von Reiserückkehrern zu verlangen, welche nach Stand des RKI als Risikogebiete eingestuft sind, aber auch einzelne Risikogebiete je nach der Entwicklung der Pandemie gesondert zu benennen.

Eine Liste zu den Risikogebieten (Stand 19.08.2020) findet sich in der Anlage

 

             C.      Kein Lohnanspruch für die Dauer der Quarantäne bei Rückkehr aus einem Risikogebiet

Ist vor Reiseantritt bekannt, dass es sich bei dem Reiseziel um ein vom RKI eingestuftes Risikogebiet handelt, besteht kein Anspruch auf Vergütung des Arbeitnehmers für die Dauer der Quarantäne. Reist der Arbeitnehmer in ein Risikogebiet, hat er eine Infektion selbst zu verschulden.  Ist es dem Arbeitnehmer nicht möglich die Arbeitsleistung ohne Anwesenheit am Arbeitsplatz zu erbringen (Bsp.: Home-Office) hat der Arbeitnehmer keinen Anspruch auf das Arbeitsentgelt für die Dauer der Quarantäne. Sitzen Arbeitnehmer im Ausland fest, entfällt der Lohnanspruch ebenfalls.

 

             D.      Ausnahme: Zwingende Dienstreisen ins Ausland

Bei Dienstreisen ins Ausland hat der Arbeitgeber die entsprechenden Maßnahmen zu treffen, um das Infektionsrisiko des Arbeitnehmers möglichst gering zu halten. Anders als bei der Urlaubsreise, besteht ein Anspruch auf bezahlte Quarantäne. Denn den Arbeitnehmer trifft im Falle einer Dienstreise kein Verschulden.

 

E. Beteiligung des Betriebsrats nach § 87 I Nr. 7 BetrVG

Nach § 87 I Nr. 7 BetrVG hat der Betriebsrat ein Recht zur Mitbestimmung bei Regelungen über den Gesundheitsschutz. Arbeitgeber sollten darauf achten, den Betriebsrat bei entsprechenden Entscheidungen zu berücksichtigen.

 

Bleiben Sie gesund!

 

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Anlage

Afghanistan (seit 15. Juni)

Ägypten (seit 15. Juni)

Albanien (seit 15. Juni)

Algerien (seit 15. Juni)

Angola (seit 15. Juni)

Antigua und Barbuda (seit 17. Juni)

Äquatorialguinea (seit 15. Juni)

Argentinien (seit 15. Juni)

Armenien (seit 15. Juni)

Aserbaidschan (seit 15. Juni)

Äthiopien (seit 15. Juni)

Australien – der folgenden Bundesstaat gilt derzeit als Risikogebiet (seit 7. August):

Victoria

Bahamas (seit 15. Juni)

Bahrain (seit 15. Juni)

Bangladesch (seit 15. Juni)

Barbados (seit 15. Juni)

Belarus (seit 15. Juni)

Belgien – die folgende Provinz gilt derzeit als Risikogebiet (seit 5.August):

Antwerpen

Belize (seit 15. Juni)

Benin (seit 15. Juni)

Bhutan (seit 15. Juni)

Bolivien (seit 15. Juni)

Bosnia und Herzegowina (seit 15. Juni)

Brasilien (seit 15. Juni)

Bulgarien – die folgenden die Verwaltungsbezirke („Oblaste“) gelten derzeit als Risikogebiete (seit 7. August):

Blagoevgrad

Dobritch

Varna

Burkina Faso (seit 15. Juni)

Burundi (seit 15. Juni)

Cabo Verde (seit 3. Juli)

Chile (seit 15. Juni)

Costa Rica (seit 15. Juni)

Côte d'Ivoire (seit 15. Juni)

Dominica (seit 17. Juni)

Dominikanische Republik (seit 15. Juni)

Dschibuti (seit 15. Juni)

Ecuador (seit 15. Juni)

El Salvador (seit 15. Juni)

Eritrea (seit 15. Juni)

Eswatini (seit 15. Juni)

Gabun (seit 15. Juni)

Gambia (seit 15. Juni)

Ghana (seit 15. Juni)

Grenada (seit 17. Juni)

Guatemala (seit 15. Juni)

Guinea (seit 15. Juni)

Guinea Bissau (seit 15. Juni)

Guyana (seit 15. Juni)

Haiti (seit 15. Juni)

Honduras (seit 15. Juni)

Indien (seit 15. Juni)

Indonesien (seit 15. Juni)

Irak (seit 15. Juni)

Iran (seit 15. Juni)

Israel (seit 3. Juli)

Jamaika (seit 15. Juni)

Jemen (seit 15. Juni)

Kamerun (seit 15. Juni)

Kasachstan (seit 15. Juni)

Katar (seit 15. Juni)

Kenia (seit 15. Juni)

Kirgisistan (seit 15. Juni)

Kolumbien (seit 15. Juni)

Komoren (seit 15. Juni)

Kongo DR (seit 15. Juni)

Kongo Rep (seit 15. Juni)

Korea (Volksrepublik) (seit 15. Juni)

Kuba (seit 15. Juni)

Kuwait (seit 15. Juni)

Lesotho (seit 15. Juni)

Libanon (seit 15. Juni)

Liberia (seit 15. Juni)

Libyen (seit 15. Juni)

Luxemburg (seit 14. Juli)

Madagaskar (seit 15. Juni)

Malawi (seit 15. Juni)

Malediven (seit 17. Juli)

Mali (seit 15. Juni)

Marokko (seit 15. Juni)

Mauretanien (seit 15. Juni)

Mexiko (seit 15. Juni)

Mongolei (seit 15. Juni)

Montenegro (seit 15. Juni)

Mosambik (seit 15. Juni)

Namibia (seit 15. Juni)

Nepal (seit 15. Juni)

Nicaragua (seit 15. Juni)

Niger (seit 15. Juni)

Nigeria (seit 15. Juni)

Nordmazedonien (seit 15. Juni)

Oman (seit 15. Juni)

Pakistan (seit 15. Juni)

Palästinensische Gebiete (seit 3. Juli)

Panama (seit 15. Juni)

Papua-Neuguinea (seit 17. Juni)

Paraguay (seit 15. Juni)

Peru (seit 15. Juni)

Philippinen (seit 15. Juni)

Republik Moldau (seit 15. Juni)

Rumänien – die folgenden die Gebiete („Kreise“) gelten derzeit als Risikogebiete:

Argeș (seit 7. August)

Bacău (seit 12. August)

Bihor (seit 7. August)

Brăila (seit 12. August)

Brașov (seit 12. August)

București (seit 12. August)

Buzău (seit 7. August)

Dâmbovița (seit 12. August)

Galați (seit 12. August)

Gorj (seit 12. August)

Ilfov (seit 12. August)

Mehedinți (seit 12. August)

Neamt (seit 7. August)

Prahova (seit 12. August)

Ialomita (seit 7. August)

Timis (seit 7. August)

Vaslui (seit 12. August)

Vrancea (seit 12. August)

Russische Föderation (seit 15. Juni)

Saint Kitts und Nevis (seit 16. Juni)

Saint Lucia (seit 15. Juni)

Saint Vincent and the Grenadines (seit 16. Juni)

Sambia (seit 15. Juni)

São Tomé und Príncipe (seit 16. Juni)

Saudi Arabien (seit 15. Juni)

Senegal (seit 15. Juni)

Serbien (seit 15. Juni)

Seychellen (seit 17. Juli)

Sierra Leone (seit 15. Juni)

Simbabwe (seit 15. Juni)

Somalia (seit 15. Juni)

Spanien: Festland Spanien und die Balearen (seit 14. August)

Sri Lanka (seit 15. Juni)

Südafrika (seit 15. Juni)

Sudan (seit 15. Juni)

Südsudan (seit 15. Juni)

Surinam (seit 15. Juni)

Syrische Arabische Republik (seit 15. Juni)

Tadschikistan (seit 15. Juni)

Tansania (seit 15. Juni)

Timor Leste (Osttimor) (seit 17. Juni)

Togo (seit 15. Juni)

Trinidad Tobago (seit 15. Juni)

Tschad (seit 15. Juni)

Türkei (seit 15. Juni)

Turkmenistan (seit 17. Juni)

Ukraine (seit 15. Juni)

USA (seit 3. Juli gesamte USA)

Usbekistan (seit 15. Juni)

Venezuela (seit 15. Juni)

Zentralafrikanische Republik (seit 15. Juni)